Veröffentlichte Version des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG)

im Bundesgesetzblatt Teil I 2023, Bonn, am 2. Juni 2023 Nr. 140 / Volltext des Gesetzes

Gesetz für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen
sowie zur Umsetzung der Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden.

Artikel 1 – Gesetz für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen (Hinweisgeberschutzgesetz – HinSchG)

A b s c h n i t t 1 – A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n

§ 1 HinSchG – Zielsetzung und persönlicher Anwendungsbereich

§ 2 HinSchG – Sachlicher Anwendungsbereich

§ 3 HinSchG – Begriffsbestimmungen

§ 4 HinSchG – Verhältnis zu sonstigen Bestimmungen

§ 5 HinSchG – Vorrang von Sicherheitsinteressen sowie Verschwiegenheits- und Geheimhaltungspflichten

§ 6 HinSchG – Verhältnis zu sonstigen Verschwiegenheits- und Geheimhaltungspflichten

A b s c h n i t t 2 – M e l d u n g e n

Unterabschnitt 1 – Grundsätze

§ 7 HinSchG – Wahlrecht zwischen interner und externer Meldung

§ 8 HinSchG – Vertraulichkeitsgebot

§ 9 HinSchG – Ausnahmen vom Vertraulichkeitsgebot

§ 10 HinSchG – Verarbeitung personenbezogener Daten

§ 11 HinSchG – Dokumentation der Meldungen

Unterabschnitt 2 – Interne Meldungen

§ 12 HinSchG – Pflicht zur Einrichtung interner Meldestellen

§ 13 HinSchG – Aufgaben der internen Meldestellen

§ 14 HinSchG – Organisationsformen interner Meldestellen

§ 15 HinSchG – Unabhängige Tätigkeit; notwendige Fachkunde

§ 16 HinSchG – Meldekanäle für interne Meldestellen

§ 17 HinSchG – Verfahren bei internen Meldungen

§ 18 HinSchG – Folgemaßnahmen der internen Meldestelle

Unterabschnitt 3 – Externe Meldestellen

§ 19 HinSchG – Errichtung und Zuständigkeit einer externen Meldestelle des Bundes

§ 20 HinSchG – Errichtung und Zuständigkeit externer Meldestellen der Länder

§ 21 HinSchG – Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht als externe Meldestelle

§ 22 HinSchG – Bundeskartellamt als externe Meldestelle

§ 23 HinSchG – Weitere externe Meldestellen

§ 24 HinSchG – Aufgaben der externen Meldestellen

§ 25 HinSchG – Unabhängige Tätigkeit; Schulung

§ 26 HinSchG – Berichtspflichten der externen Meldestellen

Unterabschnitt 4 – Externe Meldungen

§ 27 HinSchG – Meldekanäle für externe Meldestellen

§ 28 HinSchG – Verfahren bei externen Meldungen

§ 29 HinSchG – Folgemaßnahmen der externen Meldestelle

§ 30 HinSchG – Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Stellen

§ 31 HinSchG – Abschluss des Verfahrens

A b s c h n i t t 3 – O f f e n l e g u n g

§ 32 HinSchG – Offenlegen von Informationen

A b s c h n i t t 4 – S c h u t z m a ß n a h m e n

§ 33 HinSchG – Voraussetzungen für den Schutz hinweisgebender Personen

§ 34 HinSchG – Weitere geschützte Personen

§ 35 HinSchG – Ausschluss der Verantwortlichkeit

§ 36 HinSchG – Verbot von Repressalien

§ 37 HinSchG – Schadensersatz nach Repressalien

§ 38 HinSchG – Schadensersatz nach einer Falschmeldung

§ 39 HinSchG – Verbot abweichender Vereinbarungen

A b s c h n i t t 5 – S a n k t i o n e n

§ 40 HinSchG – Bußgeldvorschriften

A b s c h n i t t 6 – S c h l u s s v o r s c h r i f t e n

§ 41 HinSchG – Verordnungsermächtigungen

§ 42 HinSchG – Übergangsregelungen

 

Artikel 2 – Änderung des Arbeitsschutzgesetzes

In § 17 Absatz 2 Satz 3 des Arbeitsschutzgesetzes vom 7. August 1996 (BGBl. I S. 1246), das zuletzt durch Artikel 6k des Gesetzes vom 16. September 2022 (BGBl. I S. 1454) geändert worden ist, werden nach den Wörtern „die Vorschriften“ die Wörter „des Hinweisgeberschutzgesetzes,“ eingefügt.

Artikel 3 – Änderung des Bundesbeamtengesetzes

Das Bundesbeamtengesetz vom 5. Februar 2009 (BGBl. I S. 160), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 28. Juni 2021 (BGBl. I S. 2250) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. § 67 Absatz 2 Satz 1 wird wie folgt geändert:

a) In Nummer 2 wird das Wort „oder“ am Ende gestrichen.

b) In Nummer 3 wird der Punkt am Ende durch das Wort „oder“ ersetzt.

c) Folgende Nummer 4 wird angefügt:
„4. Informationen unter den Voraussetzungen des Hinweisgeberschutzgesetzes an eine zuständige Meldestelle weitergegeben oder offengelegt werden.“

2. Dem § 125 wird folgender Absatz 3 angefügt:
„(3) Beamtinnen und Beamte, die eine Meldung oder Offenlegung nach dem Hinweisgeberschutzgesetz vornehmen, sind von der Einhaltung des Dienstwegs befreit.“

Artikel 4 – Änderung des Beamtenstatusgesetzes

§ 37 Absatz 2 Satz 1 des Beamtenstatusgesetzes vom 17. Juni 2008 (BGBl. I S. 1010), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 28. Juni 2021 (BGBl. I S. 2250) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In Nummer 2 wird das Wort „oder“ am Ende gestrichen.

2. In Nummer 3 wird der Punkt am Ende durch das Wort „oder“ ersetzt.

3. Folgende Nummer 4 wird angefügt:
„4. Informationen unter den Voraussetzungen des Hinweisgeberschutzgesetzes an eine zuständige Meldestelle weitergegeben oder offengelegt werden.“

 

Artikel 5 – Änderung des Soldatengesetzes

§ 14 Absatz 1 Satz 2 des Soldatengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. Mai 2005 (BGBl. I S. 1482), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 20. August 2021 (BGBl. I S. 3932) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In Nummer 2 wird das Wort „oder“ am Ende gestrichen.

2. In Nummer 3 wird der Punkt am Ende durch das Wort „oder“ ersetzt.

3. Folgende Nummer 4 wird angefügt:
„4. Informationen unter den Voraussetzungen des Hinweisgeberschutzgesetzes an eine zuständige Meldestelle weitergegeben oder offengelegt werden.“

Artikel 6 – Änderung der Gewerbeordnung

§ 34d Absatz 12 Satz 3 der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), die zuletzt durch Artikel 21 des Gesetzes vom 19. Dezember 2022 (BGBl. I S. 2606) geändert worden ist, wird durch die folgenden Sätze ersetzt:

„§ 4 Absatz 2 sowie die §§ 5 bis 11, 24, 25 und 27 bis 31 des Hinweisgeberschutzgesetzes vom 31. Mai 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 140) sind entsprechend anzuwenden. Die Schutzmaßnahmen für hinweisgebende Personen im Sinne des § 1 des Hinweisgeberschutzgesetzes richten sich nach dessen Abschnitten 3 und 4.“

 

Artikel 7 – Änderung des Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetzes

§ 4d des Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetzes vom 22. April 2002 (BGBl. I S. 1310), das zuletzt durch Artikel 13 des Gesetzes vom 19. Dezember 2022 (BGBl. I S. 2606) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. Die Absätze 3 bis 8 werden aufgehoben.

2. Absatz 9 wird Absatz 2 und Satz 1 wird wie folgt gefasst:
„Das Bundesministerium der Finanzen kann durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, nähere Bestimmungen über Inhalt, Art, Umfang und Form der Meldung von Verstößen, für die die Bundesanstalt nach Absatz 1 und § 21 des Hinweisgeberschutzgesetzes zuständig ist, einschließlich der von Absatz 1 erfassten Rechtsverordnungen, Allgemeinverfügungen und sonstigen Vorschriften sowie Verordnungen und Richtlinien der Europäischen Union, erlassen.“

 

Artikel 8 – Änderung des Geldwäschegesetzes

Dem § 53 des Geldwäschegesetzes vom 23. Juni 2017 (BGBl. I S. 1822), das zuletzt durch Artikel 12 des Gesetzes vom 10. März 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 64) geändert worden ist, wird folgender Absatz 8 angefügt:

„(8) Soweit die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht als zuständige Behörde im Sinne des § 50 für die Errichtung eines Systems im Sinne von Absatz 1 zuständig ist, richten sich die Errichtung und der Betrieb nach § 4d des Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetzes. Die Absätze 3 bis 7 finden insoweit keine Anwendung.“

 

 

Artikel 9 – Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes

§ 23 Absatz 6 des Versicherungsaufsichtsgesetzes vom 1. April 2015 (BGBl. I S. 434), das zuletzt durch Artikel 16 des Gesetzes vom 22. Februar 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 51) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:

1. In dem Satzteil vor Nummer 1 werden nach den Wörtern „einen Prozess“ die Wörter
„gemäß dem Hinweisgeberschutzgesetz für interne Meldungen“ eingefügt.

2. Der Nummer 4 wird ein Komma angefügt.

3. Nach Nummer 4 wird folgende Nummer 5 eingefügt:
„5. gegen Vorschriften, bei denen auch eine Meldung an eine externe Stelle im Sinne des Hinweisgeberschutzgesetzes in Betracht kommt,“.

 

Artikel 10 – Inkrafttreten

(1) In Artikel 1 tritt § 41 des Hinweisgeberschutzgesetzes am Tag nach der Verkündung in Kraft.

(2) Im Übrigen tritt dieses Gesetz am 2. Juli 2023 in Kraft.

Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt. Es ist im Bundesgesetzblatt zu verkünden.

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